Partei spricht von Anschlag
Explosion in Oberhausen – Linken-Büro getroffen
In der Nacht kommt es zu einer Detonation in der Oberhausener Innenstadt. Es entstehen Schäden in mehreren Geschäften – und im Büro der Linkspartei. Während Parteivertreter sicher sind, dass es sich um einen politischen Anschlag handelt, legt sich die Polizei noch nicht fest.
Bei einer Explosion in der Innenstadt von Oberhausen sind in der Nacht zum Dienstag das Parteibüro der Linken und mehrere Geschäfte erheblich beschädigt worden. Die Detonation habe sich um etwa 3.20 Uhr am Friedensplatz ereignet, sagte eine Polizeisprecherin aus Essen. Niemand sei verletzt worden.
Neben dem Büro der Linken sind auch ein Friseurgeschäft und ein Reisebüro durch die Explosion erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Scheiben seien geborsten, Inneneinrichtungen zum Teil zerstört. “Der Sachschaden ist erheblich”, sagte die Polizeisprecherin.
Die Linke in Nordrhein-Westfalen sprach von einem “Sprengstoffanschlag”. Die Polizei konnte dies bisher nicht bestätigen. Weil eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden könne, sei auch der Staatsschutz in die Ermittlungen eingebunden.
Polizei: “Ermitteln in alle Richtungen”
Der Fraktionschef der Linken in Oberhausen, Yusuf Karacelik, sagte: “Das war ganz klar ein Anschlag auf uns.” Er habe keinen konkreten Verdacht, wer die Täter sein könnten. Es habe in der Vergangenheit zwar immer wieder mal Drohschreiben gegeben, aber die sehe er nicht im direkten Kontext. Karacelik machte die allgemein aufgeheizte Stimmung in der Stadt und der Gesellschaft verantwortlich. Der Chef der NRW-Linken, Jules El-Khatib, forderte eine “lückenlose Aufklärung” der Explosion. Büros der Linken seien nicht zum ersten Mal von Angriffen betroffen, sagte er.
Die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler, sagte: “Das ist eine völlig neue Dimension von Angriffen gegen unsere Büros, hier werden Menschenleben gefährdet.” Und weiter: “Wir müssen von einem gezielten Anschlag von Rechts ausgehen. Schon in der Vergangenheit war das Büro im Visier der rechten Szene, wurde mit Neonazi-Aufklebern beklebt und erhielt Drohbriefe”, erklärte Wissler.
Die Polizei legte sich in dieser Weise noch nicht fest. “Was die Explosion ausgelöst hat, ist noch unklar. Wir ermitteln in alle Richtungen”, sagte die Polizeisprecherin. Fest stehe, dass die Explosion innerhalb eines Gebäudes erfolgt sei. Ob Sprengstoff eine Rolle spiele, sei ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen. Dann würden auch Sprengstoff-Experten hinzugezogen.
Quelle: NTV